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Wasserfilter stehen immer wieder in der Kritik: Experten warnen gar vor "falscher Sicherheit"

Aktualisiert: 6. März

Leitungswasser als Trinkwasser war für viele von uns der Standard. Statt teures abgefülltes Wasser in Flaschen zu kaufen, tranken wir Leitungswasser, denn grundsätzlich ist das Wasser aus der Leitung im deutschsprachigen Raum von sehr guter Qualität. Seit einigen Jahrzehnten nutzen immer mehr verantwortungsvolle Wasserliebhaber zudem einen Wasserfilter - ist das nötig? Wie sinnvoll sind die Helfer für zu Hause? Und wie schädlich die möglichen Schadstoffe im Wasser?





"Ohne Kunststoff, ohne Chemie und ohne Strom" - der Untertischfilter


Ein immer grösser werdender Teil der Bevölkerung denkt, dass man das Wasser aus der Leitung nicht mehr bedenkenlos trinken kann. Viele sind von der Qualität des Wassers schlichtweg nicht mehr überzeugt. Die häufigsten Rückmeldungen, die ich von Kunden erhalte, sind: Nitrat im Grundwasser, Blei in den Trinkwasserrohren, Rückstände von Hormonen oder Pestiziden.


Wasser aus der Leitung von guter Qualität: Ist filtern wirklich sinnvoll?

Der Grund, weshalb das Wasser aus der Leitung so hochwertig ist: Im D/A/CH Raum gibt es jeweils eine Trinkwasserverordnung diese regelt, welche möglichen Schadstoffe die Wasserwerke aus dem Wasser filtern müssen. Das Wasser unterliegt strengen Kontrollen, bevor das Wasser durch lange Druckleitungen fließt und oft erst nach Stunden zu Hause aus dem Hahn kommt. Trinkwasser gehört zu den best und strengst kontrollierten Lebensmitteln im deutschsprachigen Raum, zumindest wird das so in den Medien verbreitet. Doch immer häufiger werden in unserem Trinkwasser Rückstände von Schwermetallen, Medikamenten, Pestiziden und Kunststoffpartikeln nachgewiesen. Diese seien laut der Verbraucherzentralen jedoch so gering, dass keine akute Gesundheitsgefahr besteht. Auch überhöhte Nitratwerte sind eher selten.


Lieber Filtern? Diese Gefahren kann Wasser aus der Leitung bergen

Theoretisch garantieren die Trinkwasserverordnungen also einwandfreies Wasser - allerdings nur bis zum Hausanschluss. Einige kritische Stoffe wie Blei oder Kupfer können auch erst später, über alte Rohrleitungen zu oder in unseren Häusern in das Wasser gelangen. Bleirohre sind heute zwar nur noch selten, doch in Altbauten, die vor 1973 errichtet wurden, teilweise noch vorhanden. Ist es also besser, das Wasser vorsorglich zu filtern, um diesen möglichen Gefahren aus dem Weg zu gehen? Jedenfalls werben viele Hersteller von Wasserfiltern damit, dass ihre Produkte das Trinkwasser von Schadstoffen, Kalk und Bakterien befreien. Besonders angesagt sind dabei Filter mit Aktivkohle.


Wer sein Wasser filtern möchte, sollte jedoch bei der Auswahl sehr achtsam sein, denn es gibt. erhebliche qualitative Unterschiede bei Aktivkohlefiltern. Ist es eine gewebte Aktivkohle, ein Blockfilter, Pressfilter oder gar nur ein Granulat-Filter? Nicht selten «verschlimmbessern» diese Filter das Leitungswasser ganz erheblich, vor allem dann, wenn auch noch viel Kunststoff im Spiel ist.


Leitungswasser mit und ohne häusliche Aufbereitung nach einem Wasserrohrbruch


Wasser filtern: Produkte sind oft ein Nährboden für verheerende Keime

Sie sind sowohl als Einbaufilter für das ganze Gebäude, für auf und unter die Spüle, als auch in Kannen und anderen Gefäßen erhältlich. Letztere sind gleichzeitig die bekanntesten Wasserfilter. Sie können einige wenige organischen Stoffe wie Pflanzenbehandlungsmittel, Medikamente oder Chlor aus dem Leitungswasser filtern. Andere Stoffe wie Blei, Nitrat oder Kalk bleiben jedoch im Wasser. Und es gibt noch viele weitere Kritikpunkte, die diverse Experten rund um das Thema Trinkwasser auflisten.


Vor allem das Aktivkohle Granulat ist ein guter Nährboden für Mikroorganismen. Wenn der Filter gerade nicht in Benutzung ist und das Wasser länger bei Raumtemperatur im Kunststoffbehälter steht, können sich Keime darin vermehren. Bei diversen Tests wurden im gefilterten Wasser schon Keimzahlen gemessen, welche die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung "um mehr als das Hundertfache überschritten", wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit berichtet.


Diese Varianten gibt es, um das Wasser im eigenen Haushalt zu filtern

Außerdem kommt erschwerend hinzu, dass der Anwender von den sogenannten Tisch- oder Kannenfiltern kaum überprüfen kann, ob der Filter bereits aufgebraucht ist. Wenn diese Filter jedoch erschöpft sind, kommt es schlimmstenfalls zu einem Durchbruch, womit die gesammelten Giftstoffe dann konzentriert wieder an das Trinkwasser abgegeben werden.

Eine weitere Möglichkeit, um Wasser zu filtern sind Ionenaustauscher. Hier werden Ionen gleicher Ladung ausgetauscht und beispielsweise Kalk bzw. die Calzium/Magnesium Verbindungen im harten Wasser durch Natrium-Ionen ersetzt. Auch Blei und Nitrat können mit dieser Variante herausgefiltert, beziehungsweise ersetzt werden. Ionenaustauscher können zentral angebracht werden und so das Wasser eines ganzen Hauses enthärten. Es gibt sie allerdings auch als Tischfilter.


Die empfohlene Alternative sind hier sogenannte Kalkwandler. Am bekanntesten und schon seit vielen Jahrzehnten weltweit im Einsatz, sind die Permanentmagnet Systeme, auch Kalkwandler genannt, von Sanaqua aus der Schweiz.


Verbraucherzentralen warnen vor Ionentauschern

Denn Vorsicht: Ähnlich wie beim beliebten Aktivkohlekannenfilter ist auch bei den Ionentauschern die Verkeimungsgefahr sehr hoch. Auch hier kann der Anwender meist nicht ablesen, wann ein Austausch des Filters wirklich sinnvoll ist. Der Ionenaustauscher kann die gefilterten Schadstoffe ebenfalls wieder konzentriert ins Wasser zurückgeben. Zudem sind die Unterhaltskosten erheblich und die Lebensdauer dieser Systeme oft nur 12 bis 15 Jahre.

Die Verbraucherzentralen warnen: "Ein Filter wiegt in falscher Sicherheit. Die Gefahr, unbemerkt eine geballte Ladung der Stoffe aufzunehmen, ist groß, wenn der Filter voll ist. Auch Abkochen beseitigt Blei und Nitrat nicht." Hinzu kommt, dass die Filterpatronen nicht recyclebar sind und somit Müll produzieren.


Besser Wasser filtern: Auch Flaschen sind nicht immer unbedenklich

Wer jetzt doch wieder zur Flasche mit abgefülltem Wasser greifen will, geht allerdings auch nicht jeder möglichen Gefahr aus dem Weg. Wasser aus Plastikflaschen ist häufig hormonell belastet. Mögliche Ursachen hierfür sind entweder die Wasserquelle, die Abfüllanlage oder das Plastik der Flasche selbst. Dies wurde in den letzten Jahrzehnten von diversen Verbraucherzeitschriften immer wieder bestätigt. Öko-Test, Stiftung Warentest, K-Tipp, Beobachter, etc. haben dabei zahlreiche Sorten stilles Wasser unter die Lupe genommen.

Auch Stiftung Warentest kam 2016 in einer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass Leitungswasser gesünder ist als Mineralwasser. Für Leitungswasser gelten strengere Vorschriften als für Mineralwasser: etwa bei Grenzwerten für Pestizide und Uran. Außerdem sind die angeblichen Mineralstoffe ebenso Bestandteil von unserem Leitungswasser. Einen guten Filter für das Trinkwasser zu nutzen um sich das Schleppen von Wasser Kisten zu ersparen, ist demnach in Deutschland, Österreich oder der Schweiz durchaus eine sinnvolle und vorbeugende Massnahme. Zudem wird es dir die Natur danken, denn die Belastungen durch Kunststoffabfälle sind eine der grossen Herausforderungen unserer Zeit.


Du hast Fragen und suchst eine neutrale Anlaufstelle? Mehr Informationen dazu erhältst du unter www.firmamend.ch bzw. durch einen Anruf unter Telefon 079 4495119 bei Matthias Mend.

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